energytalk am 30. März 2022

Strom im Gebäude: Trends und Potenziale

(v.l.) Robert Pichler (TBH Ingenieur GmbH), Tobias Meßmann (Winkelmann Group), Julia Karimi-Auer (Land Steiermark), Alexander Sollböck (Reflex Austria), Johannes Huber-Grabenwarter (ODÖRFER HAUSTECHNIK KG),) und Julius A. Hübner (zt:hübner) | ©energytalk/Gernot Eder photography

Mit dem Energieverbrauch steigt auch die Nachfrage nach Strom, wodurch neue Ansätze bezüglich der Strombereitstellung und -verwendung unabdingbar werden. Daher beschäftigte sich der erste energytalk des Jahres 2022 mit Trends und Potenzialen für Strom im Gebäude. Bei der Veranstaltung am Flughafen Graz am 30. März teilte unter anderem Julius A. Hübner seine Expertise bezüglich Elektromobilitätslösungen im Wohnbau und Julia Karimi-Auer klärte über Förderungsmöglichkeiten des Landes Steiermark zur Wohnhaussanierung auf. Abschließend wurde ein Best-Practice-Beispiel bezüglich eines innovativen Energiesystems vorgestellt.

Nach wie vor stammt ein erheblicher Teil des österreichischen Stroms aus fossilen Energieträgern, was einerseits die Abhängigkeit von Importen bedeutet und andererseits der Umwelt schadet. „Es ist notwendig, dass wir auch bezüglich Strom über den fossilen Tellerrand hinausblicken und nachhaltige, skalierbare Alternativen finden und umsetzen“, so die Veranstalter Robert Pichler (TBH Ingenieur GmbH) und Johannes Huber-Grabenwarter (ODÖRFER HAUSTECHNIK KG). Dementsprechend lag der Schwerpunkt der ersten Veranstaltung der diesjährigen energytalk-Reihe auf den Trends und Potenzialen für Strom im Gebäude.

Elektromobilität als Trend mit Herausforderungen

Unter dem Titel „Elektromobilitätslösungen im Wohnbau“ bezog sich Julius A. Hübner von zt:hübner auf mögliche Lösungen für die elektrische Infrastruktur, vor allem im Wohnbau. „Elektromobilität kann nur funktionieren, wenn wir innovative Lösungen hinsichtlich Leistungsbereitstellung und Energieverteilung im Wohnbau finden. Dabei muss eine Balance zwischen rechtlichen Rahmenbedingungen, technischen Anforderungen, Investitionskosten und ökologischen Ansprüchen gefunden werden. Denn nur dann bleibt Elektromobilität interessant und realisierbar“, erläuterte Hübner. Außerdem stellte der staatlich befugte und beeidete Zivilingenieur für Elektrotechnik auch die Bedeutung von Abrechnungsmöglichkeiten, Lastmanagementlösungen und Betriebsführung der Ladeinfrastruktur im Planungsprozess dar.

Das Land Steiermark fördert die Zukunft

Als Leiterin des Referats für Sanierung und Ökoförderung des Amts der Steiermärkischen Landesregierung hielt Julia Karimi-Auer ihren Vortrag über Förderungsmöglichkeiten des Landes zur Wohnhaussanierung und thermischen Energieversorgung. „Unser Ziel ist es, durch gezielte Förderungen den Weg Richtung nachhaltiger Energie zu öffnen und so einen großen Beitrag zur zukunftsorientierten Energiepolitik, zum Klimaschutz und zum leistbaren Wohnen zu leisten“, so Karimi-Auer. Jährlich werden über die Abteilung 15, die Fachabteilung Energie und Wohnbau des Landes, tausende Förderungsprojekte zum Heizungstausch und zur Solarthermie, zur Wohnhaussanierung und zur Energieberatung abgewickelt und ausbezahlt.

Ein Produktionsstandort als Vorzeigeprojekt zur Stromautarkie

Für nachhaltige elektrische Energie und dadurch eine lebenswerte Zukunft braucht es nicht nur Ansätze und Lösungen im privaten Bereich, sondern insbesondere im Gewerbe. „Für uns als Winkelmann Group war klar, dass wir für mehr Nachhaltigkeit in unserer Firma sorgen wollen und planbare Energiekosten für mehr Unabhängigkeit brauchen. Durch das neue Energiekonzept am Werksstandort in Ahlen konnten wir diese Voraussetzungen erfüllen und uns im Dezember 2018 vom öffentlichen Stromnetz abkoppeln“, so Tobias Meßmann, Energiemanager der Winklemann Group GmbH + Co. KG. Dabei wurde eine Kraft-Wärme-Kopplung eingesetzt, um den deutschen Werksstandort komplett stromautark zu gestalten. Außerdem wird durch das innovative Konzept eine zuverlässige Stromversorgung sichergestellt, was für die Winkelmann WPC als Zulieferer von Motor- und Getriebekomponenten für Automobilhersteller unabdingbar ist. Alexander Sollböck, Geschäftsführer von Reflex Austria, ergänzte: „Das in Ahlen realisierte Energiekonzept hat auch Vorbildwirkung auf sämtliche Unternehmen und Standorte der Winkelmann Group.“

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Impressionen

DI Julius A. Hübner, BSc

Staatlich befugter und beeideter Zivilingenieur für Elektrotechnik, zt:hübner

Elektromobilitätslösungen im Wohnbau

Die Nachfrage nach Elektromobilität steigt schneller als prognostiziert und fordert von der elektrischen Infrastruktur, speziell im Wohnbau, neue Lösungen hinsichtlich Leistungsbereitstellung und Energieverteilung. Gleichzeitig muss der Interessensausgleich zwischen rechtlichen Rahmenbedingungen, technischen Anforderungen, Investitionskosten und ökologischen Ansprüchen gefunden werden. Abrechnungsmöglichkeiten, Lastmanagementlösungen und Betriebsführung der Ladeinfrastruktur müssen schon in der Planungsphase mitbedacht werden.

Dipl.-Ing. Julia Karimi-Auer

Referatsleiterin Referat Sanierung und Ökoförderung
Amt der Steiermärkischen Landesregierung

Förderungsmöglichkeiten des Landes Steiermark zur Wohnhaussanierung und thermischen Energieversorgung

Über die Abteilung 15, Fachabteilung Energie und Wohnbau des Landes Steiermark, werden jährlich tausende Förderungsprojekte zum Heizungstausch und zur Solarthermie, zur Wohnhaussanierung und zur Energieberatung abgewickelt und ausbezahlt. Damit wird ein großer Beitrag zu einer zukunftsorientierten Energiepolitik, zum Klimaschutz und zum leistbaren Wohnen geleistet.

Tobias Meßmann | Alexander Sollböck

Energiemanager, Winkelmann Group GmbH + Co. KG | Geschäftsführer, Reflex Austria

Vollständig autarke Stromversorgung im Winkelmann WPC-Gebäude in Ahlen

Mehr Nachhaltigkeit und planbare Energiekosten für mehr Unabhängigkeit. Mit diesen Vorgaben setzte die Winkelmann Group an ihrem Werksstandort in Ahlen ein neues Energiekonzept um und konnte sich so am 19.12.2018 vom öffentlichen Stromnetz abkoppeln. Als Zulieferer von Motor- und Getriebekomponenten für Automobilhersteller ist das Unternehmen WPC auf eine zuverlässige Stromversorgung angewiesen. Dank einer Kraft-Wärme-Kopplung, die den Standort mit Strom versorgt, ist man dort seither vollständig stromautark.

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