energytalk am 5. Juli 2017

Smart planen und bauen

Marcus Wallner (Atelier Marcus Wallner GmbH) über die integrale Planungsmethode Building Information Modeling – kurz BIM. | ©energytalk/GEOPHO

Am 5. Juli luden die ODÖRFER Haustechnik KG und TBH Ingenieur GmbH zum energytalk Sommerfest. Rund 200 Besucher nahmen an der Netzwerkveranstaltung teil und diskutierten unter anderem über die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von Building Information Modeling.

Unter dem Motto „Willkommen in der Zukunft – smart planen und bauen“ luden die TBH Ingenieur GmbH und ODÖRFER Haustechnik KG zum diesjährigen energytalk Sommerfest. Rund 200 Besucher nutzten die Gelegenheit, um bei sommerlichen Temperaturen, feiner Musik von Saxappeal und der ausgezeichneten Kulinarik im St. Veiter Schlössl ihr Wissen und Netzwerk zu erweitern. „Wir stellen beim energytalk den Anspruch immer am Puls der Zeit zu sein. Da die Digitalisierung auch in der Baubranche rasant voranschreitet, haben wir diesmal den Schwerpunkt auf das neuen Zukunftsthema Building Information Modeling gesetzt“, so die Veranstalter Robert Pichler, geschäftsführender Gesellschafter der TBH, und Hans-Peter Moser, persönlich haftender Gesellschafter bei ODÖRFER. Die Vorträge spannten den thematischen Bogen von den Vorteilen des Building Information Modeling (BIM) über die Zukunftstrends in der Installationstechnik sowie die Marktentwicklungen von Smart Home bis hin zu Neuigkeiten zur Trinkwasserverordnung und zur WHO-Richtlinie über den Water Safety Plan.

Möglichkeitsraum statt Bauschutt

Es braucht neue Strategien für die sinnvolle Nachnutzung bereits versiegelter industrieller Flächen, die ihre ursprüngliche Nutzung verloren haben. Ein Ansatz dafür ist „adaptive reuse“, welcher dem Grundsatz folgt, den Bestand umzunutzen und etwaige Nachteile in Vorteile zu verwandeln, anstatt die bestehenden Gebäude abzureißen. Ein Pionierprojekt, dass diesem Ansatz zu Grunde liegt, ist das Handelszentrum 16 in Bergheim. „Statt neue Ressourcen zu verbrauchen, werden bestehende Ressourcen reaktiviert. Im Handelszentrum sind 65.000 Tonnen Stahlbeton als graue Energie gespeichert, bei deren Herstellung über 8.600 Tonnen CO2 in die Atmosphäre emittiert wurden“, erklärte Christian Kircher, Geschäftsführer bei smartvoll Architekten ZT KG. Stattdessen wurde der Bestand umgebaut, um das volle Potential für eine vielfältige Nutzung, etwa für Büroräume, Gastronomie, Sportstätten und produzierende Unternehmen, auszuschöpfen. Dadurch werden neue Lebensräume mit geringem Materialaufwand und mit geringerer Umweltbelastung geschaffen. Um solche Projekte in Zukunft zu forcieren, ist jedoch die Zusammenarbeit relevanter Akteur:innen, wie Architekturbüros, Bauherrn, Baufirmen aber auch politische Entscheidungsträger:innen, gefragt.

(v.l) DI Volker Galgmann (Gira Giersieben), Hans-Peter Moser (ODÖRFER), Marcus Wallner (Atelier Marcus Wallner), Markus Nachtmann (Forum Wasserhygiene),
Robert Pichler (TBH). | ©energytalk/GEOPHO

Big Data für die Bauindustrie

Höhepunkt war der Vortrag von Marcus Wallner (BIM Manager Atelier Marcus Wallner GmbH) über die integrale Planungsmethode Building Information Modeling – kurz BIM. Sie bezeichnet eine Methode, bei der Bauwerke anhand eines digitalen Modells über ihren gesamten Lebenszyklus abgebildet werden. „Diese kontinuierliche Datenhaltung während des gesamten Entwicklungs- und Produktionsprozesses kennt die Automobilindustrie schon seit weit mehr als 20 Jahren. In der Bauindustrie ist Big Data in Form von BIM erst in den letzten Jahren ein Thema geworden“, erklärt Wallner.

Bei BIM wird das detailgetreue Gebäudemodell über den gesamten Planungsprozess von allen Projektbeteiligten mit Informationen angereichert. Diese Vorgehensweise unterstützt eine bessere Planung, Ausführung und spätere Bewirtschaftung des Gebäudes. So kann frühzeitig festgestellt werden, ob das Projekt in Bezug auf Konstruktion, Zeit-, Material- und Kostenplanung realistisch und effizient umgesetzt werden kann. BIM ermöglicht es, Bauprojekte in jeder Hinsicht wirtschaftlich, ressourceneffizient und nachhaltig zu gestalten. Auf die Frage, ob sich BIM wirklich durchsetzt antwortet Wallner: „Man muss der Realität ins Auge sehen, BIM wird uns in den nächsten Jahren bestimmen. Künftig werden wir Modell modellieren und nicht mehr bloß einzelne Striche zusammenführen.“

Das St. Veiter Schlössl bot ein perfektes Ambiente für das energytalk Sommerfest | ©energytalk/GEOPHO

Von Smart Home bis zum Water Safety Plan

Robert Pichler befasste sich in seinem Vortrag mit den Trends und Entwicklungen in der Installationstechnik, wobei auch hier das Thema BIM eine große Rolle spielte. Schließlich ergeben sich durch dieses Modell „mögliche Potentiale aufgrund der Veränderungen im Planungsprozess“, so Pichler.

Volker Gagelmann (Gira Giersieben GmbH & Co. KG) schlüpfte in die Rolle eines Kunden sowie in die eines Entwicklers und berichtete aus deren Sicht über die Trends und Potenziale von Smart Home. Markus Nachtmann (Forum Wasserhygiene) brachte die Besucher in Bezug auf die Trinkwasserverordnung und die WHO-Richtlinie über den Water Safety Plan auf den neuesten Stand.

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Impressionen

Marcus Wallner

Atelier Marcus Wallner GmbH

BIM – die neue Welt des Planens
In seinem Vortrag sprach Marcus Wallner über die integrale Planungsmethode BIM. Sie bezeichnet eine Methode, bei der Bauwerke anhand eines digitalen Modells über ihren gesamten Lebenszyklus abgebildet werden.

Robert Pichler

TBH Ingenieur GmbH

Trends und Entwicklungen in der Installationstechnik
Robert Pichler befasste sich in seinem Vortrag mit den Trends und Entwicklungen in der Installationstechnik, wobei auch hier das Thema BIM eine große Rolle spielte.

Volker Gagelmann

Gira Giersieben GmbH & Co. KG

Digitalisierung, Smart Home aus Sicht des Kunden und Entwicklers
Volker Gagelmann schlüpfte in die Rolle eines Kunden sowie in die eines Entwicklers und berichtete aus deren Sicht über die Trends und Potenziale von Smart Home.

Markus Nachtmann

Forum Wasserhygiene

Trinkwasserverordnung und Water Safety Plan
Markus Nachtmann brachte die Besucher am energytalk Sommerfest in Bezug auf die Trinkwasserverordnung und die WHO-Richtlinie über den Water Safety Plan auf den neuesten Stand.

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